Mittwoch, 1. September 2010
Musik war gestern.
Um gleich mal die Spannung vorweg zu nehmen, Musik ist tot... Hätten wird das schon Mal objektiv geklärt. Jetzt könnte aber Verwirrung aufkommen: "Hey da im Radio läuft doch noch "Was" und das hört sich verdammt nach etwas musikalischen an. Ja, stimmt...nun stellt sich also, um den Bogen ein bisschen weiter zu spannen, die Frage, wie man Musik definiert. Tja, und dabei kann man das unscheinbare Wort Definitionsspanne wohl ungefähr soweit auffächern, dass es der Ausbreitung des Universums gleich kommt. Hört sich dramatisch an, ist es auch. Musik ist heute kein Begriff mehr den man global auf jede Klangform anwenden kann, es wird immer jemanden geben der sagt "Das ist, für mich, keine Musik". Einigkeit über "Musik" gab es vielleicht zu Mozarts Zeiten, aber der ist wohl auch schon tot...hab ich gehört.



Zwangsläufig muss jetzt also Subjektivität in ihrer absoluten Reinform folgen, für den Schreiber ein vergnügen, muss er sich so nicht um den Dreck anderer kümmern...ähm wie dem auch sei...

Für mich bedeutet Musik etwas das "gemacht" wurde, mit den eigenen Händen und Füßen mit der reinen noch so einzigartigen Stimme. Musik muss leben, Emotionen vermitteln, an einer Stelle bewegend an anderer frei heraus. Musik muss leidenschaftlich und unverfälscht sein... Kurzum Musik muss menschlich sein....um schnell ein Gegenteil, von all dem genannten, aufzuzeigen, nur 2 Wörter: Lady Gaga -> Absolut austauschbar durch jeden anderen Künstler der auf einem Radiosender läuft, der von sich behauptet die beste Musik von heute zu spielen.



Gerade habe ich noch über richtige Musik philosophiert. Wenn mir eine computerverzerrte Stimme, unterlegt mit ein völlig trivialen Technobeat, etwas, stotternd, von einem Pokerface erzählt, hat das herzlich wenig mit "menschlich" zutun.

Ich spreche mich nicht dagegen aus, dass dieser Klang auf Partys für Stimmung sorgen kann, aber hört sich denn irgendjemand so etwas zu hause, wenn er einfach mal Musik hören möchte, an? Das kann und will ich mir nicht vorstellen. So einen sterilen, austauschbaren, seelenlosen Schunt? Jedem fallen( alle die meiner Meinung sind) sicher viele weitere Beispiele für dieses Phänomen "Musik von heute" ein. Es wäre aber überflüssig weitere zu nennen.

Jetzt sei natürlich noch unbedingt erwähnt das ich mich hier ausschließlich auf den MAINSTREAM bezogen habe. Keineswegs möchte ich damit andeuten das man nicht noch hier und da eine Perle findet, die den weg in die Läden gefunden hat.
Aber wie das mit dem Mainstream nun mal so ist...man wird unweigerlich mitgezogen und da hilft eig. nur noch eins: Stecker ins Ohr und seine persönliche Definition von Musik laut aufgedreht.



Zum Schluss eine kleine Anekdote:
Wenn ich nach meinem Leben gefragt werden, komme ich zwangsläufig auf einen immer wiederkehrenden sinnverwandten Satz:

"Was das Bewusstsein, der Menschen gegenüber Themen wie: vergangener Geschichte, globalen Denkens, Atomkraftwerken und neuerdings auch Google:Street View angeht bin ich eindeutig zu früh geboren...was Musik betrifft...hingegen viel zu spät, denn Musik war gestern."

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